Sonntag, 26. Juli 2015

Kochen in der Hostelküche

Fisch, Hähnchen, Frühlingszwiebeln, Poree, Ei, Zwiebeln, Knoblauch, sämtliche Gewürze, 50 Schüsseln und Töpfe. Eifrig wetzt der Asiate seine Messer und bereit penibel sein übliches Abendessen zu. Ich gucke in meine viiiel zu schwere Kühltasche, die ich mir zugelegt habe, als ich begriff, dass meine Rücksäcke nicht  das einzige bleiben, was ich von A nach B schleppen muss.

In der Kühltasche transportiere ich mein Essen und die Vorräte, die ich mir ja nunmal von Zeit zu Zeit zulegen muss. Es ist eigentlich nicht viel drin, wie Zuhause im Kühlschrank immer. Und doch ist sie bis zum Rand voll und sauschwer. Nudeln, Müsli, Obst, ein Tütensüppchen und manchmal sogar Tomaten^^. KÜHLtasche verfehlt da wohl den Namen. Zum Kühlen habe ich selten Sachen, schließlich legt das Essen mit mir jeden 2.-3. Tag ein paar Stunden Busfahrt in einem warmen Bus zurück. 

Anders da der Asiate, der scheinbar immer frisch einkauft und die gewohnten, heimischen Mahlzeiten zubereitet. Während mir schon das Wasser im Mund zusammenläuft bei all den Leckereien, versuche ich mal wieder emsig eine halbwegs nährbare und gesunde Mahlzeit aus meinem Zutaten zu zaubern. Heute habe ich sogar eine Sauce aus dem Supermarkt mitgenommen. Während meine Nudeln kochen, schaue ich dem Asiaten zu. Akkurat schnibbelt er unterschiedliche Gemüse zurecht und lagert sie feinsäuberlich in entsprechenden Schüsseln. Ich fühle mich, als wäre ich live dabei in einer Kochshow und kreise gleichzeitig mit meinen Gedanken um meine "Kochkünste". Fisch oder Fleisch könnte ich ja auch mal machen! Eier hast du noch nie gekauft, warum nicht? Warum kochst du nicht auch einfach wie üblich Zuhause? 

Die Nudeln sind fertig. Ich hole meine Sauce hervor und stelle fest, dass es ein Fehlgriff war: Senf! Schitte, trockene Nudeln sind auch öde. Also Senf schnell mit Milch vermengt und die Nudeln drin geschwenkt. Noch ein paar Tomaten dazu und schon ist es nicht  nur fertig, sondern sieht auch noch richtig nach was aus. Ich gucke zu dem Asiaten rüber und denke mir:"Du brauchst bestimmt noch Ewigkeiten bis dein Essen fertig ist!" Zufrieden suche ich mir einen Platz am Tisch und fange an zu essen. Naja, irgendwie senfig. So ein Fehlgriff würde dem Asiaten sicher nicht passieren. Trotzdem essbar.  Nach dem halben Teller kommt mir die Schärfe des Senfs hoch. Ich entscheide mich dazu, die Senfsauce abzuspülen. Trockene Nudeln und Tomaten! Schitte, ich wollte doch Sauce. Währenddessen ist der Asiate mit seiner Vorspeise fertig geworden. Scheiße sieht das gut aus. Schmeckt bestimmt besser als meins. Ich verdrücke die restlichen Nudeln und verlassen unzufrieden die Küche. Soll der Asiate doch kochen was er will, verhungern tue ich nicht. 


3 Kommentare:

  1. Hahaha..., sehr lecker:), würde mich mal interessieren was der "Asiate" gebloggert hat. :) " Noch eine Woche und sie ist verhungert"

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  2. Das müssen wir im Hinterkopf behalten. Im nächsten Kursheft muss unbedingt ein Kochkurs mit dem Thema
    "Kochen ohne Senf" angeboten werden:-(

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