Mittwoch, 29. Juli 2015

Auf Reise sein

Wie fühlt es sich an auf Reise zu sein? Ohne konkretes oder festes Ziel? Mit dem Gedanken, dass auf-Reise-Sein für die nächsten Monate dein Leben sein wird? Alleine auf Reise durch die weite Welt!

Ich kann mich an das Gefühl erinnern, dass ich mit dem Gedanken Auf-Reise-Sein verbunden habe, als ich Tag für Tag an meinem Schreibtisch saß und die Reise geplant habe. Es war Freude, Leichtigkeit, Unbeschwertheit, Gelassenheit, Ahnungslosigkeit, ein Gefühl des Tragen lassen und Schwimmen auf einer Welle des puren Lebensgefühls. Es war der Gedanken an die Erfüllung der Sehnsucht nach der Ferne, ein Gefühl des vollkommen Angekommenseins. Nicht an einem bestimmten Ort oder einem bestimmten Ziel, aber ein Ankommen bei sich selbst und der inneren Mitte, der inneren Ruhe.

Nun, das Gefühl,  dass mich die ersten Tage, die ersten Wochen hier begleitet hat war: In was für eine Scheiße hast du dich hier bloß reingeritten? Es war alles andere als innere Ruhe und Gelassenheit. Es war Panik in einem Netzwerk sozialen Lebens nicht alleine, aber einsam zu bleiben. In einem Land mit einer fremden Sprache unverstanden zu bleiben. Beziehung anzufangen, aber immer wieder loslassen zu müssen, keine Nähe aufbauen zu können. Es war Verzweiflung, dass man mir meine Sorgen ansieht und sich niemand mit meinen Sorgen belasten wollte und die Kontaktaufnahme vermied. Es war der angestrengte Versuch willkürliche Kontakte zu suchen, locker zu bleiben, sich zu entspannen und die Momente und vorallem das Alleinsein zu genießen. Es war alles andere als Entspannung und Genuß. Es war Anstrengung, Angst, Sehnsucht nach einer echten Umarmung, einem sinnvollen Gespräch, dass über die Backpackerinhalte und dem üblichen Smalltalk hinausgeht. Es war nicht das Gefühl des Ankommens, sondern des Verlassenseins und die Erkenntnis, dass kein Ort dieser Welt schön genug sein kann, um das Gefühl eines Zuhauses ersetzen zu können. Das erste, was ich also auf der Reise gelernt habe ist die Tatsache, dass ich ein Zuhause habe, dass es Menschen gibt, die es überhaupt erst zu meinem Zuhause machen, die selbst da sind, wenn sie nicht gerade neben mir stehen. Es schaffen mir ein Gefühl der Wärme und Zuneigung über 10.000 von Kilometern zu vermitteln, mich aus der Ferne unterstützen, auf zahlreichen Wegen Anteil an meiner Reise nehmen und geduldig auf meine Rückkehr warten. DANKE DAFÜR <3

Das zweite, was ich gelernt habe ist, dass die Angst und Panik schwindet und es sich, erstmal den ersten Schock überwunden, einfach wunderbar anfühlt Auf-Reise-zu-Sein. Nämlich genauso, wie ich es mir allein Daheim am Schreibtisch vorgestellt habe. Die Tätigkeit des Reisen wird zu deinem Lebensinhalt, zu deiner täglichen Aufgabe. Du musst dich um nichts weiteres kümmern, als darum, deinen aktuellen Bedürfnissen nachzukommen. Du kannst deiner Nase folgen, dem Tag soviel Stunden geben wie du magst; Dinge auf deine Weise lösen, ohne jemanden Rechenschaft ablegen zu müssen außer dir selbst, ohne Kompromisse eingehen zu müssen; Fehler machen, ohne großartige Konsequenzen fürchten zu müssen; neue Dinge ausprobieren und erlernen ohne einen Erfolgs- oder Zeitdruck; Zufrieden sein mit dem Nichtstun. Du kannst einfach Sein: zeitlos, ahnungslos, losgelöst.

Und einmal diesen Punkt erreicht, verändert sich auf einmal so vieles. Ich trage keine Uhr, führe keinen Kalender, weiß nicht welcher Wochentag ist. Ich nehme mir Zeit: Beim Laufen, beim Umschauen, beim Essen, bei allem. Ich habe selten mein Handy an, gucke kein TV, nutze wenig Internet. Ich habe keine Tagesstruktur, stehe auf, wenn ich aufwache und gehe schlafen, wenn ich müde bin. Menschen auf der Straße lächeln mich an, weil ich lächle. Ich rede nicht nur viel in Englisch, ich beginne in Englisch zu denken, mit jedem zu reden, der mir vor die Nase kommt, mich von niemanden abhängig zu machen, aber jedem offen gegenüber zu stehen. Mit Leuten zu sprechen, die offensichtlich von einem anderen Schlag sind und eine vertrauensvolle und freundschaftliche Beziehung innerhalb kürzester Zeit herzustellen. Ich fühle mich nicht  mehr unwohl, verloren oder auf der Suche nach dem rechten Platz in dieser verrückten Reisewelt. Ja, ich fange an zu genießen und jeden Moment auszuschöpfen. Ich komme an in der Backpackerwelt. Woran ich das fest mache? Warum gerade jetzt?

Gestern saß ich in der Bank, um ein Konto zu eröffnen als eine ältere Lady rein kam und zu mir meinte: "Du musst eine Reisende sein". Als ich bejahte, sagte sie: "Du kleidest dich, wie jeder Reisende sich kleidet." Das tue ich nicht bewusst, aber ich wusste sofort was die alte Dame meinte. Ich kleide mich einfach so, wie es mir ist ohne über die Pässlichkeit zu einem bestimmten Anlass nachzudenken. Und eins ist sicher, ich war nicht passend für einen Bankbesuch gekleidet.^^

Heute Nacht habe ich das erste Mal einen derartig tiefen Schlaf in einem dermaßen überfüllten Hostel gefunden, den man normalerweise nur alleine Daheim in seinem gewohnten Lieblingsbettchen findet. Aufgewacht bin ich von Stimmengemurmel, welches meiner Meinung nach kein anderes sein konnte, als das meiner Eltern. So ein Schlaf finde ich schließlich nur Zuhause, also musste ich in meiner gewohnten Wohlfühlzone sein. Das war ich auch, nur eben als Backpacker in einem Hostel.

Ich bin angekommen!

Sonntag, 26. Juli 2015

Kochen in der Hostelküche

Fisch, Hähnchen, Frühlingszwiebeln, Poree, Ei, Zwiebeln, Knoblauch, sämtliche Gewürze, 50 Schüsseln und Töpfe. Eifrig wetzt der Asiate seine Messer und bereit penibel sein übliches Abendessen zu. Ich gucke in meine viiiel zu schwere Kühltasche, die ich mir zugelegt habe, als ich begriff, dass meine Rücksäcke nicht  das einzige bleiben, was ich von A nach B schleppen muss.

In der Kühltasche transportiere ich mein Essen und die Vorräte, die ich mir ja nunmal von Zeit zu Zeit zulegen muss. Es ist eigentlich nicht viel drin, wie Zuhause im Kühlschrank immer. Und doch ist sie bis zum Rand voll und sauschwer. Nudeln, Müsli, Obst, ein Tütensüppchen und manchmal sogar Tomaten^^. KÜHLtasche verfehlt da wohl den Namen. Zum Kühlen habe ich selten Sachen, schließlich legt das Essen mit mir jeden 2.-3. Tag ein paar Stunden Busfahrt in einem warmen Bus zurück. 

Anders da der Asiate, der scheinbar immer frisch einkauft und die gewohnten, heimischen Mahlzeiten zubereitet. Während mir schon das Wasser im Mund zusammenläuft bei all den Leckereien, versuche ich mal wieder emsig eine halbwegs nährbare und gesunde Mahlzeit aus meinem Zutaten zu zaubern. Heute habe ich sogar eine Sauce aus dem Supermarkt mitgenommen. Während meine Nudeln kochen, schaue ich dem Asiaten zu. Akkurat schnibbelt er unterschiedliche Gemüse zurecht und lagert sie feinsäuberlich in entsprechenden Schüsseln. Ich fühle mich, als wäre ich live dabei in einer Kochshow und kreise gleichzeitig mit meinen Gedanken um meine "Kochkünste". Fisch oder Fleisch könnte ich ja auch mal machen! Eier hast du noch nie gekauft, warum nicht? Warum kochst du nicht auch einfach wie üblich Zuhause? 

Die Nudeln sind fertig. Ich hole meine Sauce hervor und stelle fest, dass es ein Fehlgriff war: Senf! Schitte, trockene Nudeln sind auch öde. Also Senf schnell mit Milch vermengt und die Nudeln drin geschwenkt. Noch ein paar Tomaten dazu und schon ist es nicht  nur fertig, sondern sieht auch noch richtig nach was aus. Ich gucke zu dem Asiaten rüber und denke mir:"Du brauchst bestimmt noch Ewigkeiten bis dein Essen fertig ist!" Zufrieden suche ich mir einen Platz am Tisch und fange an zu essen. Naja, irgendwie senfig. So ein Fehlgriff würde dem Asiaten sicher nicht passieren. Trotzdem essbar.  Nach dem halben Teller kommt mir die Schärfe des Senfs hoch. Ich entscheide mich dazu, die Senfsauce abzuspülen. Trockene Nudeln und Tomaten! Schitte, ich wollte doch Sauce. Währenddessen ist der Asiate mit seiner Vorspeise fertig geworden. Scheiße sieht das gut aus. Schmeckt bestimmt besser als meins. Ich verdrücke die restlichen Nudeln und verlassen unzufrieden die Küche. Soll der Asiate doch kochen was er will, verhungern tue ich nicht. 


Fraser Island

Die größte Sandinsel Australien und alleine von der Vegetation her ein interessantes Fleckchen Erde. Eigentlich  habe ich erwartet, bergeweise Sand zu sehen. Das war aber nicht der Fall. Stattdessen  überraschte mich die Insel mit grünem Blattwerk soweit das Auge reichte. Auf dem Sand wächst tatsächlich fast flächendeckend Regenwald. Der Nährboden auf der Insel scheint so gut zu sein, dass dort Pflanzen wachsen, die bereits tausende von Jahren alt sind und von denen sich schätzungsweise schon die Dinosaurier ernährt haben sollen. Faszinierend!

Ich habe auf der Insel 2 Nächte gecampt. Die Zelte waren wärmer als gedacht, die Truppe nett. Es war nur früh dunkel und Dingos liefen umher, die mir leichten Respekt einflößten. Der Sternenhimmel dort war gigantisch, mein absolutes Highlight dort. Ansonsten vergüngten wir uns die Abende lang mit Geschichten und Trinkspielen - leider hatte ich vergessen, Alkohol  zu kaufen^^ Ich trank Wasser.

Nach 3 Tagen Fahrt auf dem Strand und auf holprigen Inlandspfaden (die waren übrigens neben dem Sternenhimmel mein zweiter Favorit auf der Insel) und dem Ein- und Aussteigen an zig Seen, Flussläufen und Pools war ich dann auch mehr als bedient. Ich habe einen Lagerkollaps und völlige Übersättigung erlitten. Es fiel mir schwer all diese tollen Eindrücke und Informationen überhaupt noch aufzunehmen und zu genießen. Und auch die Gruppe konnte so toll sein, wie sie war. Diese vielen Menschen um mich rum ginge mit nur noch auf den Keks.

Umso mehr freute ich mich dann auf die Rückkehr ins Hostel. Dort erwartete mich allerdings dann noch die härteste Zerreißprobe: Ein Zwölfbettzimmer für die kommende Nacht. Ja, was soll ich dazu sagen. Es war natürlich das größte und damit auch das Zimmer, wo man sich noch gemütlich  hinsetzte und ein Bierchen trank. Gott sei Dank hatten die meisten aber Verständnis und verließen zu einer humanen Zeit das Zimmer und verlagerte den netten Umtrunk auf draußen. Nur die leeren Dosen blieben neben meinem Bett stehen und Ja, natürlich  hat die jemand nachts ganz hervorragend mit seinen betrunkenen Füßen gefunden. Herrlich! Ansonsten plagten mich Rückenschmerzen nach dem harten Campingboden.

Meine Nerven hingen am nächsten Morgen nur noch an einem dünnen Faden. Ich bin völlig entnervt abgereist. Auch wenn ich gleichzeitig überglücklich über die Abreise war. Gott sei Dank folgte ein süßes Hostel  mit einem Vierbettzimmer. Mir, meinem Rücken und meinen Nerven geht's wieder gut!














Samstag, 25. Juli 2015

Klamotten: Dein Zuhause

Auf Reise gibt es nicht viel - oder für einige vielleicht zuviel, was du als dein Zuhause bezeichnest. Klamotten sind in meinem Fall ein wichtiger, DER wichtigste Teil deines neuen Zuhauses auf Reisen.
Zuhause gut ausgewählt nach Wohlfühlfaktor, Nützlichkeit, Bequemlichkeit und Optik, stellt sich letztendlich doch erst auf der Reise heraus, ob das Kleidungsstück nun gut gewählt war oder nicht. Ein Blick in den Rucksack verrät, dass er nicht gerade viel Platz für Anziehsachen bietet, sodass sich meine Auswahl gerade mal auf 2 T-shirts, 2 Tops, 2 kurze und zwei lange Hosen beschränkt. Der eingefleischte Backpacker mag jetzt schreien:"Aber das ist doch mehr als genug, ich habe von jedem Stück nur ein Teil!" JA, man kommt mit wenig aus. Man kann waschen. Man hat gelegentlich Geld um mal das ein oder andere Teil dazu zu kaufen oder einzutauschen. Damit wären wir aber auch schon bei diversen Problemen.
Problem No. 1: Du trägst meist die ganze Woche dasselbe T-shirt. Und wehe, wenn dieses schlecht gewählt war. Dann wächst mit dem steigenden Geruch gleichzeitig dein Ärger über dieses unpässliche  T-shirt, was du eigentlich nicht so magst und noch dazu sau unbequem ist.
Problem No. 2: Waschen. Wenn du wäschst, kannst du nur immer das waschen, was du nicht trägst. Du trägst aber was, nämlich eins deiner T-shirt und einer deiner Hosen. Ein wirkliches Dilemma. Denn am Ende ist immer nur ein Outfit sauber. Also trägst du dieses die ganze Woche, damit du das andere mal waschen kannst. Es sei denn, man kauft sich mal was Neues.
Problem No. 3: In Australien ist ALLES teuer. Nicht nur, dass Unterkunft und Essen, die essentiellen Dinge, bereits ein Loch in dein Portmonee reißen. Du willst ja auch noch was erleben. Und Touren kosten ihren Preis. Am Ende bleibt für ein neues Kleidungsstück kein Geld übrig oder nur für ein Günstiges, was ein hohes Potential in sich trägt, eines dieser zweckmäßigen, aber eigentlich ungeliebten Kleidungsstücke zu werden. Womit wir wieder bei Problem No. 1 wären.
Problem No. 3: Im Rucksack ist kein Platz. Im kleinen Tages-Rucksack ist kein Platz. In der Kühltasche ist kein Platz. Du bist ohnehin schon mit den essentiellen Dingen vollbepackt wie ein Esel. Am Ende willst du ja doch nicht zu einem mutieren. Es ist kein Platz!
Man hält sich also an seine ursprünglich, von daheim mitgebrachten Klamotten, lernt sie lieben - selbst wenn sie stinken -, ergänzt sie nur durch Jogginghose und Schlabberpulli und erlangt damit Eintritt in das Nirvana des Backpackerlebens: Gemütlich, schlunzig, natürlich und ungeniert...aber Zuhause :)

Freitag, 17. Juli 2015

Airlie Beach und Whitsunday Islands

Definitiv die beiden schönsten Plätze, die ich bisher oder sogar jemals besucht habe. Sagte ich bereits dasselbe über das Great Barrier Reef?^^ Ja, es gibt hier einfach zig schöne Ort. Einer schöner als der andere, aber alle für sich einzigartig und von einer zauberhaften Magie bewohnt. Einmal in den Bann gezogen, endet der Gedankenkreisel um diesen Ort herum selbst in der Nacht nicht mehr.

Airlie Beach war endlich mal ein Örtchen,  welches geschafft hat die australische Gelassenheit, wunderschöne Strände, einheimisches und touristisches Leben sowie Einkauf-, Schlendern- und Ausgehmöglichkeiten zu kombinieren. Bisher die angenehmste und schönste Stadt, die hier in Australien besucht habe. Natürlich auch, weil sie das Tor zu den Whitsunday Islands ist - das Paradies. Zumindest stelle ich es mir so vor.

Ich habe eine 3-tägige Segeltour rund um die Islands gemacht, wobei ich die Nächte nicht auf dem Boot - wie hier üblich - verbracht habe, sondern in einem Resort, welches exklusiv für unsere kleine Backpackergruppe zur Verfügung stand. WAAAAS? Ein privates Resort für Backpacker auf einer einsamen Insel? Wie ironisch ist das denn bitte^^

Es war traumhaft. Es hatte alles, was man sich unter einem Traumurlaub vorstellt: weißer Strand, türkises Wasser, Rief, Fische, Palmen, Kokosnüsse,Wanderpfade, Pool, Bar, Bungalows...einfach alles. Und nur das Boot kann dich hinbringen und abholen. Für die 3 Tage war es perfekt.

Der hauseigene Strand hingegen war nicht zu vegleichen mit dem Whiteheaven Beach. DER war wirklich ein Traum, kaum zu fassen: feinster weißer weicher Sand, blaue Krebse, türkises klares Wasser, Sandbänke, tolle Kulisse drumherum. Aber was rede ich, seht selbst.















Down Under auf Links

Das australische Leben unterscheidet sich im Alltäglichen nicht sonderlich von dem deutschen Alltag; abgesehen von den Temperaturen, den täglichen Strandausflügen und einer anderen Landschaftsaussicht.

Die Menschen arbeiten eben so lang und eben so hart, auf den Straßen sieht man viele Autos und auch hier gibt's Schulen und Universitäten. Das Leben in Australien ist nur um einiges teurer als in Deutschland, dennoch gibt's auch einiges kostenlos. Fast überall stehen Barbecue-Plätze zur freien Verfügung und werden auch gut und gerne genutzt. Außerdem sind in vielen Orten kleine Trainingsplätze für die Fitness-Freaks angelegt, denn Fitnessstudio kann hier nur der wohlhabende Australia bezahlen - obwohl sich das vielleicht gar nicht so sehr von Deutschland unterscheidet. Und für alle Wasserratten - und davon gibt's hier in Australien mehr als genug - wurden in vielen Orten kleine, frei zugängliche Lagunen angelegt. Also durchaus nette Freizeitmöglichkeiten - und die kostenlos. 

Den einzige Unterschied, an den ich mich dennoch einfach nicht gewöhnen kann, ist die Tatsache, dass in Australien alles auf Links steht, dreht und geht. 

Nicht nur, dass hier im Straßenverkehr Linksverkehr herrscht, man schaltet und lenkt den Wagen gleichzeitig natürlich auch mit umgekehrten Handzuständigkeiten: rechts lenkt, links schaltet. Ob das nun besser oder schlechter ist als in Europa habe ich bereits mit einem australischen Mädchen diskutiert. Das Ergebnis war, es geht beides ^^

In Australien fährt man aber nicht nur links, man geht auch links, wenn einem jemand entgegen kommt. Logisch, aber gewöhnungsbedürftig. 

Woran ich mich hingehen nicht gewöhnen kann und will ist das Öffnen und Schließen von Türen. Bereits in Deutschland habe ich 22 Jahre meines Lebens gebraucht, bis ich mir endlich eine sinnvolle Eselsbrücke bauen konnte, in welche Richtung man Türen ab- und in welche aufschließt. Nachdem ich endlich die Logik der Türbauer durchschaut und verstanden habe, dass man die Tür immer in die Richtung aufschließt, in die die Türklinke weist, hatte ich die Hoffnung, diese einfache Regel auch in Australien befolgen zu können. Australien hat keine Klinken, nur Knäufe und sie drehen auch nicht nach rechts....Nein, sie drehen selbstverständlich nach links. Ebenso drehen sich alle Strudel hier in den sanitären Anlagen links herum. 

Gott sei Dank dreht sich die Uhr rechts herum. So verliere ich hier zwar manchmal die örtliche Orientierung, aber nicht mich selbst im Linkschaos.  

Dienstag, 14. Juli 2015

Cairns, Mission Beach, Magnetic Island












Hostels, Backpacking und der Rest

Was soll man dazu sagen? Hostels sind auf Reisen dein Zuhause, zumindest sollen sie es sein. Wie ist das also nun?

Ich liebe Hostels. Man trifft so viele unterschiedliche interessante Menschen. Es herrscht eine gemütliche, lässige Atmosphäre. Alle sind aufgeschlossen, kommunikativ und hilfsbereit....oder auch nicht :D

Diese Hostels gibt es, ich war Gott sei Dank schon in einigen davon, aber dann gibt es auch wieder die andere Sorte.

Einige Erlebnisse in Hostels sind mir dabei besonders in Erinnerung geblieben.

Neben 50% deutschen Backpacker, machen die anderen 40% Engländer aus, danach folgen die anderen Europäer.

Engländer sind laut, feierfreudig, tattoowiert und quatschen einfach die gaaanze Zeit. Sie sind eine gute Unterhaltung, mit ihnen wirds sicher nie langweilig aber anstrengend, wenn sie auf deinem Zimmer liegen^^

Die Deutschen sind Rudeltiere. Sie finden sich instinktiv, rotten sich zusammen und kleben aufeinander wie Kleister. Sie reden über all die touristischen Aktivitäten, über das coole und günstige Backpackerleben und tauschen sich über die besten Tricks aus, mit denen man andere linken und übers Ohr hauen kann. Sicherlich tun das andere Backpacker auch, aber ich bin nun mal Deutsch. Also gerate ich eben häufig an die Deutschen^^

Nach einem netten Abend in großer Runde weiß man dann also, dass man sich nach einer Partynacht also einfach in freie Hostelbetten legt oder auf die Couch im Gemeinschaftsraum, beim Einkaufen an der Selbstbedienungskasse statt die teuren Bananen, die günstigsten Möhren eintippt, man Jobs für 6 Monate zusagt und nur 2 Wochen bleibt etc. etc. Und dann geht man wieder auseinander, weiß eigentlich nichts übereinander, aber eine Menge mehr Mist über das Backpackerleben^^

Und dann schlüpft man in sein 6er oder 8er Zimmer, gemixt, weils günstiger ist. Und damit beginnt der ganze Spaß erst. Da liegen also Männlein und Weiblein unterschiedlicher Nationen und unterschiedlichen Alters zusammen in einem Schlafraum. Der eine schnarcht, der andere schmatzt im Schlaf, der dritte hat eine echt schwache Blase, der vierte kommt erst um 6 und stolpert über seine Füße ins Zimmer rein und alle reden irgendwie ein kleines bisschen im Schlaf: auf englisch, dänische, koreanisch, deutsch....ständig wälzt sich einer, die Klamotten werden aufgrund der Temperatur nachts gewechselt und dann kommt noch die Natur dazu: Regen, Sturm, schreiende Vögel usw. Für den einen ist es der schrecklichste Teil der Reise, für mich der Lustigste. Ich finde mit dieser Geräuschkulisse immer wunderbar in den Schlaf und schlafe jeden Abend mit einem Lächeln ein.^^

Und am nächsten Morgen reist du wieder ab, vielleicht kennst du noch jemanden, vielleicht bist du aber auch schon wieder alleine. Spätestens aber im neuen Hostel bist du wieder auf dich selbst gestellt und alles geht von vorne los. Leute abchecken, alle freundlich anlächeln, Kontakte schließen für die nächsten Stunden, nächsten Tage, noch mehr Tipps und Tricks absahnen, um deine Reise zu DER Reise deines Lebens zu machen.

Ist das schön? cool? Eine Erfüllung?

Es ist eine Herausforderung, mehr eine Reise zu sich selbst, denn in die weite Ferne: zu seinen Werten, seine Wünschen und Träumen, seinen Stärken und Schwächen und den Dingen, die man wirklich liebt.

Ja, das ist eine wunderbare Erfahrung!




Freitag, 10. Juli 2015

Skydiven

Wow! Was für ein irres Gefühl. Das war so verrückt einfach aus einem Flugzeug  ins Nichts zu springen...das Wasser unter dir, die Wolken über dir und um dich rum. Wahnsinn!

Bei der roten Lampe sollte ich die Brille aufsetzen, bei der gelben mich auf die Seite drehen. Mein Flugmensch hat die Luke aufgemacht und ich hatte das Gefühl, dass ich schon rausfalle. Aber erst bei der grünen Lampe haben wir uns auf die Kante gesetzt...da kam mir soooo viel Wind entgegen. Wenn ich alleine da gewesen wäre, ich wäre nicht gesprungen. Aber da gabs nicht viel Zeit zum Nachdenken, ein Schubs und wir fielen einfach aus dem Flugzeug ins Nichts. Und ich war auch noch die erste, keiner neben mir oder unter mir, nur ich und mein Flugbegleiter. Wahnsinn! Ein irres Gefühl, ein irres Erlebnis, eine tolle Erfahrung :)














Donnerstag, 9. Juli 2015

Überland

Heute (8.Juli) bin ich mit einem australischen Mädel von Cairns nach Mission Beach gefahren. Auf dem Weg lagen ein paar wundervolle Orte, die es wert waren, sie zu besuchen!

Wir waren in Kuranda, ein Ort im Regenwald. Dort war Markt, auf dem ganz viele handgemachte Sachen verkauft wurden - meistens aus Krokodilleder, Känguru oder regionalen Materialien. 

Den nächsten Stopp haben wir im Jabiru Safari Park in den Mareeba Wetlands eingelegt. Das war ein Areal aus Wasser und Gräsern und Wald, in dem viele regionale Vogelarten und Tiere wie Kängurus und Wombats leben. In freier Wildbahn. Es war super. Das australische Mädchen hat mir eine Menge über die australische Umwelt erzählen können. Einzelunterricht^^ Geht's noch besser? Ich denke nicht.

Zwischendurch haben wir auf einer Kaffeeplantage ein Käffchen getrunken. Und zuletzt lagen eine Menge Wasserfälle auf unserem Weg. An einem waren wir sogar schwimmen.

Es gab also viel zu sehen. Vielleicht sogar zu viel für die ersten Tage hier in Australien. Ich habe gar keine Zeit das alles zu realisieren.  Wahrscheinlich kann ich das erst, wenn ich mir Daheim die Fotos anschauen werde. Es ist wirklich schön hier. :)









Great Barrier Reef

Am Montag war ich auf einer Reef-Tour im Great Barrier Reef. Abgesehen davon, dass mich immer noch keiner gekniffen hat und ich noch immer jeden Morgen mit dem Gedanken aufwache 'Du bist wirklich in Australien', war das Reef definitiv schon immer ein Ort, denn ich in meinem Leben sehen wollte. Es war ein Traum und fühlte sich letztendlich genauso an.

Was für ein atemberaubender Ort! Ich habe niemals etwas Schöneres gesehen, als dieses riesige Reef mit seinen zig Korallen, Fischen und soooo vielen Farben und friedlichem Leben.

Ich war im Reef tauchen und war so nah an den Korallen dran. Ich bin mit kleinen Haien getaucht, sowie habe ich ja nie für möglich gehalten. Leider habe ich keinen Hai gesehen, aber andere berichten mir davon, dass sie welche gesehen haben und definitiv welche da waren. Wie verrückt ist das denn?^^

Ein Helikopter-Flug stand schon immer auf meiner To-Do Liste. Also warum nicht einer über dem Reef?

Die beste und schönste Aussicht hatte man aber definitiv beim schnorcheln. Ich kannst nur nochmal wiederholen. Was für eine atemberaubende Landschaft und was für ein Gefühl auf einmal ein Lebewesen mehr und für den Moment ein Teil dieses Reef zu sein. Bezaubernd :)