Samstag, 15. August 2015

Mein Rucksack und ich

Mittlerweile sind wir die besten Freunde. Er ist schließlich die einzige Gesellschaft, die mich die ganze Reise begleitet. Grundsätzlich sprechen wir dieselbe Sprachen, teilen die gleichen Vorstellungen und Einstellungen. Praktisch, kompakt, funktional muss es sein. Dennoch liegen auch wir mal im Klinsch.

Vor der Reise bin ich mit meinem Rucksack ins Gespräch gegangen. Wir haben geklärt, was wir voneinander erwarten. Ich habe ihn gebeten, meine Sachen sicher zu verstauen und sich nicht allzu schwer auf meinem Rücken zu machen. Dafür habe ich ihm versprochen, darauf zu achten, ihn nicht zu überfüttern und ihn von Zeit zu Zeit auf meinem Rücken mal ein Stück mitzunehme. Aber wie das immer so ist mit den Versprechen. Man lotet die Grenzen des anderen aus und bricht sie dann doch von Zeit zu Zeit.

Zu Beginn war natürlich alles noch in Butter. Er hatte das perfekte Gewicht und hat sich auch schön brav an meinen Rücken angeschmiegt. Wir kamen gut aus. Auf Reisen hat er sicher immer rar gemacht, wenn er es sollte. Er passt in jeden Schrank oder rastet von Zeit zu Zeit auch mal auf dem Boden oder unterm Bett. Und das macht er ohne Mucken. Er spuckt mir die Sachen aus, die ich brauche und nimmt sie wieder sicher in sich auf, wenn ich sie nicht mehr brauche. Was soll ich sagen, er ist einfach perfekt!

Nur nachdem wir beide nun eine Weile in Noosa verweilt haben, hat sich das Verhältnis ein wenig verändert. Er stand den ganzen lieben langen Tag im Schrank rum. Ich habe ihm eine Pause gegönnt und alle Sachen ausgepackt und ebenfalls im Schrank verstaut. Vielleicht tat ihm diese Pause nicht so gut. Als wir weiter reisen wollten zeigte er ein wenig Verdauungsschwierigkeiten. Gut, ich habe ihm auch mehr zu futtern gegeben als zu Beginn. Er konnte meine Sachen einfach nicht verstauen. Da musste kurzfristig seine Freundin, die Plastiktüte, aushelfen. Auf dem Weg habe ich dann bemerkt, dass er ganz schön an Gewicht zu gelegt hat und ich jetzt statt mit drei, mit vier Taschen durch die Gegend laufe. Das widersprach eindeutig unserem Pakt.

An der Endstation angekommen, habe ich ihm nochmal gut zu geredet und ihn einmal kräftig gedrückt und schwupps. Schon passte alles wieder in seinen kleinen Bauch. :)  Er ist und bleibt einfach ein toller Freund.

4 Kommentare:

  1. Ein Freund, ein guter Freund,
    das ist das Beste, was es gibt auf der Welt.
    Ein Freund bleibt immer Freund,
    auch wenn auch die ganze Welt zusammen fällt😊😊 Grüße von den Comedian Harmonist 😊 Schöne Geschichte! 👍

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  2. Hallo Carina,
    es ist einfach spannend deine Berichte zu lesen. Laß uns bitte weiterhin an deinen Erlebnissen teilnehmen.
    Paß auf dich auf und strapaziere deine Schutzengel nicht so dolle. Einen ganz lieben Gruß.
    Maria -Woll-

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  3. Wie süß du das geschrieben hast ;) Hast mir ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert...

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  4. Carina Ey :D Wie geil Du einfach bist :D

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